Mara Meier
Weshalb ihr der Nebenjob als Sigristin Freude bereitet
Die Gartenbesitzer der ausgezeichneten Gärten.
Bild: Ljubica Lucic
Mit dem Projekt «Oensingen blüht» motiviert die Energiestadt Oensingen die Bevölkerung, ihre Gärten, Dachterrassen und Balkone möglichst ökologisch und vielfältig zu gestalten. Vier Gärten, welche die Kriterien für einen naturnahen Garten erfüllen, haben am Montag, 9. Oktober, eine Auszeichnung erhalten.
Oensingen Am 9. Oktober strahlten vier Gartenbesitzer aus Oensingen, die für ihre naturnahen Gärten eine Auszeichnung in Form einer Holzplakette erhielten, mit der Sonne um die Wette. Die Familien Bieli und Gasser, sowie Marco Bobst und Kurt Meier hatten einen Antrag für die Auszeichnung zum naturnahen Garten eingereicht. Sie liessen sich vom Projekt «Oensingen blüht» der Energiestadt Oensingen in Kooperation mit dem Natur- und Vogelschutzverein inspirieren, ihre Gärten vielfältig und ökologisch zu gestalten. «Es ist wichtig, dass sich Leute wie Sie für die Biodiversität einsetzen», bedankte sich Gemeindepräsident Fabian Gloor bei den Gartenbesitzern sowie allen Beteiligten des Projekts.
Bei der Bewertung der Gärten vor Ort war Daniel Peier, Naturgartenexperte und Jurymitglied, in jedem Garten auf Elemente und Eigenheiten gestossen, die ihn besonders freuten: «Die Familie Bieli hat ihren Garten von einer grünen Wüste zu einem artenreichen Garten umgestaltet. Marco Bobst pflegt einen ökologischen, artenreichen Nutzgarten. Bei der Familie Gasser findet gerade ein Ablösungsprozess von einer Steinrabatte zu einer Kiesfläche statt, die sich besonders für einheimische Pflanzen eignet. Und Kurt Meier kreiert viele kleine Flächen, die für die Biodiversität sehr wertvoll sind.»
Die Übergabe der Auszeichnung fand im Garten der Familie Bieli statt. Nebst den vier Gartenbesitzern, Fabian Gloor und Daniel Peier, waren auch Christoph Schär (Präsident der Energiestadtkommission) und Altay Kahraman (Präsident Natur- und Vogelschutzverein Oensingen, Jurymitglied) anwesend. Zu seiner grossen Überraschung erhielt auch Daniel Peier von der Gemeinde eine Auszeichnung für seinen Garten.
Die natürliche Artenvielfalt nimmt in der Schweiz seit Jahren ab. Monokulturen (z.B. Rasen) und Steingärten bieten vor allem für Kleinlebewesen kaum Lebensraum. «Das Fehlen von Insekten in Gärten ist besonders schlimm für die Biodiversität», erklärt Peier. Mit dem Projekt «Oensingen blüht» setzen die Initianten ein Zeichen für die Biodiversitätsförderung im Siedlungsgebiet. Sie zeichnen Privatgärten, Dachterrassen und Balkone aus, welche die Kriterien eines naturnahen Gartens erfüllen. Zu diesen Kriterien gehören der Verzicht auf chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie Torferde, eine hohe Artenvielfalt, ökologische Bewirtschaftung und sparsame Bewässerung. Mit einfachen Strukturen wie Asthaufen, Wurzelstöcken und Sandlinsen kann wertvoller Lebensraum für Kleinlebewesen geschaffen werden. Diese klassischen Naturgarten-Elemente waren auch in den ausgezeichneten Gärten vorhanden.
Für die Zukunft wünscht sich Daniel Peier, dass aus den vier ausgezeichneten Gärten nächstes Jahr vierzig werden. Nebst den Privatpersonen hofft er auch, dass der Werkhof mitzieht und geeignete Flächen im Gemeindegebiet artenreich und ökologisch umgestaltet. Dieser Wunsch wird schon bald in Erfüllung zu gehen. Denn seit diesem Sommer verfügt die Gemeinde Oensingen über ein Grünflächenkonzept inklusive Baumkataster für gemeindeeigene Liegenschaften.
Noelia Trachsel
Lade Fotos..