Priska Näf
Winznau nimmt erstmals am "Coop Gemeinde Duell" teil
Die als Regierungsrat Kandidierenden von links: Mathias Stricker, SP, Bettlach; Marco Lupi, FDP.Die Liberalen, Solothurn; Sibylle Jeker, SVP, Büsserach; Edgar Kupper, Die Mitte, Laupersdorf; Daniel Urech, Grüne, Dornach. Bild: Verena Herzog
Region Die Seniorenvereinigung Graue Panther Olten hatte auf den Mittwoch, 8. Januar, zu einer öffentlichen Podiumsveranstaltung ins Stadthaus eingeladen, um den fünf neu Kandidierenden auf den Zahn zu fühlen. Geht man davon aus, dass am 9. März bei der Gesamterneuerungswahl des Solothurner Regierungsrats die drei Bisherigen Susanne Schaffner (SP), Sandra Kolly (Die Mitte) und Peter Hodel (FDP.DieLiberalen) die Wiederwahl schaffen und ihre Departemente behalten, gibt es zwei neue Sitze zu besetzen. Bedingt durch die Rücktritte von Brigit Wyss (Grüne) und Remo Ankli (FDP.DieLiberalen) stünden das Volkswirtschaftsdepartement und das Departement Bildung und Kultur zur Disposition. Präsident Ruedi Fasnacht stellte der Kandidatin und den vier Kandidaten für diese Ämter kritische Fragen zu altersspezifischen Themen, aber auch die übermässige Steuerbenachteiligung von Alleinstehenden gegenüber Verheirateten mit kleinem Einkommen betreffend. Auf die Behandlung eines diesbezüglichen Volksauftrags zuhanden der Kantonsregierung im Juni letzten Jahres warten die «Panther» ebenso gespannt wie auf die Umsetzung der 2023 erstellten Altersstrategie. Mit dieser soll der stetig wachsenden älteren Bevölkerung ein selbstbestimmtes Leben so lange wie möglich erhalten bleiben. Auf die Frage, wie das permanente Ansteigen der Heimkosten eingedämmt werden könnte, plädierte SVP-Kandidatin Sibylle Jeker für eine vermehrte Privatisierung der Alters- und Pflegeheime, was die anderen Podiumsteilnehmer inklusive Graue-Panther-Vertreter nicht als zielführend erachten. Dass das grösste Einsparpotenzial darin besteht, die auf Hilfe angewiesenen Betagten so lange wie möglich im eigenen Zuhause zu betreuen, lag für alle auf der Hand. Ob es nicht besser wäre, die Zuständigkeit des Bereichs Alter dem Kanton zu überlassen und somit ein einheitliches Pflegeangebot zu Hause für alle zu erreichen, so wie es die Grauen Panther fordern? Obschon bewusst ist, dass im Kanton teils sehr unterschiedliche Spitex-Leistungen angeboten würden, waren sich alle einig, dass es richtig sei, diese Zuständigkeit bei den Gemeinden zu belassen. Edgar Kupper hielt fest, dass man mit der Spitex Thal, in der sich acht Gemeinden zusammengeschlossen haben, auf gutem Weg sei. Und auch der Dornacher Gemeindepräsident Daniel Urech fand, dass es im Dorneck sogar kantonsübergreifend gut funktioniere. Im Weiteren wurde das Projekt «Integrierte Versorgung» mit dem Ziel der Zusammenarbeit der ambulanten und stationären Pflege in Regionen genannt. In Entgegnung einer Publikumsfrage erteilten alle Podiumsteilnehmer dem aktuellen Ansinnen eines Walliser Nationalrats, Senioren mit höheren Krankenkassenprämien zu belasten, eine klare Absage.
Die Kandidaten zeigten Interesse und den Willen, im Kantonsrat oder gar Regierungsrat den berechtigten Anliegen vermehrt Beachtung zu schenken. Trotzdem blieb eine gewisse Skepsis, ob es dem Verband Solothurner Einwohnergemeinden gelingen wird, die geforderten Ziele der Grauen Panther innert nützlicher Frist zu erreichen. Doch eines dürfte den Politikern spätestens beim Apéro klar geworden sein: So schnell geben die Grauen Panther Olten nicht auf, sie werden die Alterspolitik weiterhin wach und kritisch im Auge behalten und – allenfalls – nachhaken.
Verena Herzog
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