Dresscode entschlüsselt: So wählt man das richtige Outfit für jeden Anlass

Das oberste Gebot

Es existiert – das alles entscheidende, ausschlaggebende und wichtigste Gebot, wenn es um das perfekte Outfit für jeden Anlass geht. Sich wohlzufühlen, heisst die Devise. Wer sich einen Look zusammenstellt, in dem er sich nicht gut fühlt, geht nämlich das Risiko ein, verkleidet und damit unpassend zu wirken.

Die Tatsache, dass es wichtig ist, sich in seinem Outfit wohlzufühlen, ist dabei nicht gleichzusetzen mit der Lizenz zur Jogginghose. Wir würden diesbezüglich zwar nicht so weit gehen wie Karl Lagerfeld, doch zu bestimmten Anlässen sind die gemütlichen Kuschelklamotten schlicht und einfach unangebracht und zeugen schlimmstenfalls von mangelndem Respekt. Trotzdem darf und sollte man sich selbst bei der Wahl eines Outfits trotz eines bestimmten Anlasses treu bleiben. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass eine Frau, die absolut kein Fan von mädchenhaften Kleidern ist, sich nicht in Tüll und Pailletten hüllen muss, nur weil eine Hochzeit ansteht. Es gilt stattdessen, sich zu überlegen, welche Alternativen zur Persönlichkeit passen und dennoch dem Anlass entsprechen. In unserem Fall könnte die Lösung ein eleganter Jumpsuit oder ein Hosenanzug sein.

Qualität ist nie fehl am Platz

Das zweite Gebot lautet: Qualität sollte an oberster Stelle stehen. Wer seinen Kleiderschrank tendenziell lieber mit wenigen ausgewählten, gut verarbeiteten Kleidungsstücken aus hochwertigen Stoffen anstelle von zahlreichen Fast-Fashion-Teilen bestückt, wird selten in die Verlegenheit kommen, kein passendes Ensemble für einen bestimmten Anlass zu finden. Qualität wertet jedes Kleidungsstück auf – primär in Kombination mit raffinierten Schnitten und gedeckten Farben erweisen sich hochwertige Kleidungsstücke als ausgesprochen vielseitig. Wer auf miteinander harmonierende Farbwelten setzt, findet unzählige Kombinationsmöglichkeiten.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch eine gute Passform der Kleidung, denn zu enge oder zu weite Kleidung wirkt nachlässig. Zudem spielt unabhängig vom Anlass die richtige Betonung der Proportionen eine Rolle für ein gelungenes Outfit. Zur schmalen Jeans darf ein Oberteil mit mehr Volumen getragen werden. Der weit fallende lange Rock passt hingegen besser zum schmal geschnittenen Oberteil.

Accessoires setzen die richtigen Akzente

Entscheidend sind bei einem hochwertigen, aber schlichten Outfit auch die Accessoires, denn sie setzen dem Anlass entsprechend die passenden Akzente. So wird ein schlicht-eleganter Look mit auffälligeren Schmuckstücken wie grossen Statement-Ohrringen und einer Clutch in einer knalligen Farbe bereit für den Gang ins Theater oder das schicke Restaurant. Das gleiche Outfit kann mit dezentem Schmuck in Gold oder Silber und in Kombination mit der Ledertasche in Schwarz oder Braun perfekt für das Bewerbungsgespräch geeignet sein.

Von Casual bis White Tie – Der Grad der Förmlichkeit muss passen

Neben diesen drei allgemeingültigen Kniffen bei der Wahl des perfekten Outfits für jeden Anlass werden bestenfalls weitere Faktoren bedacht. So spielt der Grad der Förmlichkeit des Anlasses eine wichtige Rolle. Dieser ist nicht immer einfach abzuschätzen, und es lohnt sich, sich rechtzeitig über die Erwartungen der Veranstalter oder Gastgeber zu informieren.

Bei Hochzeiten und anderen Veranstaltungen ist häufig ein bestimmter Dresscode angegeben; für das Bewerbungsgespräch hingegen muss man sich selbst überlegen, welches Outfit zum Unternehmen passt. Für das Vorstellungsgespräch in der jungen Werbeagentur, der Kreativität und Individualität wichtig sind, ist wiederum ein anderes Outfit angemessen als beim Vorstellungsgespräch bei der Traditionsbank. Die wichtigsten Dresscodes, die jeder kennen sollte, sind:

• Casual: leger und bequem; angemessen für Alltagsoutfits und informelle Anlässe
• Business Casual: professionell, aber entspannt; Männer tragen Chinos oder dunkle Jeans zum Hemd ohne Krawatte, für Frauen sind schicke Jeans oder Stoffhosen zur Bluse angemessen
• Business Formal: formeller als Business Casual; bei wichtigen Geschäftstreffen und offiziellen Veranstaltungen kommen Anzug bzw. Pencil-Skirt oder Etuikleid zum Einsatz
• Cocktail: elegant, aber nicht übermässig formell; Cocktail ist auf vielen Hochzeiten oder offiziellen Partys gefragt; Frauen sind mit einem schickeren Sommer- oder Cocktailkleid richtig angezogen, Männer im Anzug, mit oder ohne Krawatte
• Black Tie: sehr formelles Outfit in Form von Smoking und Abendkleid; auf bestimmten Abendveranstaltungen wie Galas oder Bällen angemessen
• White Tie: der formellste Dresscode und bei besonderen Anlässen wie dem Opernball, royalen Feierlichkeiten oder Preisverleihungen zu tragen; unterscheidet sich vom Black Tie Outfit hauptsächlich in Details (Männer tragen eine weisse Fliege zum Smoking und Frauen lange Handschuhe zum Abendkleid)

Das Wetter nicht unbeachtet lassen

Abhängig von der Jahreszeit und der aktuellen Wetterlage wird das Outfit angepasst, ohne dass der Look zerstört wird. Die quietschgelbe Regenjacke zum zarten Kleid für das Familienfest ist unpassend – lieber sollte man stattdessen einen Schirm mitnehmen. Der edle Wollmantel hält zwar schön warm, doch für den Weihnachtsmarktbesuch mit Glühwein und Naschereien ist die leicht zu reinigende Funktionsjacke die bessere Wahl.

Zu guter Letzt muss auch der Faktor Aktivität in die Outfitplanung einbezogen werden. Wer auf der Hochzeit die Nacht durchtanzen will, wird mit Stilettos nicht glücklich. Besser ist es in diesem Fall, Schuhe und Kleidung zu wählen, die neben einem stilvollen Aussehen Bewegungsfreiheit und Komfort garantieren.

pd