Engelbergstrasse statt Champs Elysées
Am Sonntag, 24. Juli, wird Olten wieder zur Velostadt: Ab 9 Uhr geht auf der rechten Aareseite der mittlerweile 47. Grand Prix von Olten über die Bühne, an welchem sich sowohl Amateure als auch die Elite messen. Der Anlass soll noch viele Jahre Freude bereiten – sofern keine verkehrsberuhigenden Massnahmen erfolgen.
Olten Während die Tour de France-Fahrer mit einem Cüpli in der Hand die letzte Etappe auf der Champs Elysées in Paris in Angriff nehmen, geht es beim Grand Prix Olten gleichentags von Beginn weg zur Sache. «Das Rennen wird in Form eines Kriteriums ausgetragen», informiert OK-Präsident Simon Spinnler. «Das bedeutet, dass die Fahrerinnen und Fahrer regelmässig auf den Runden auf Punktejagd gehen und somit das ganze Rennen über Spannung garantiert ist.» Wer am Ende zuerst über die Ziellinie fährt, ist somit nicht automatisch auch der Sieger oder die Siegerin.
Rennsport auf höchstem Niveau
Insgesamt werden am Renntag vier Rennen durchgeführt, an welchen acht Kategorien an den Start gehen und ihre Runden auf dem 800 Meter langen Rundkurs um das Bifang-Schulhaus (Engelbergstrasse – Reiserstrasse – Riggenbachstarsse – Bifangstrasse) absolvieren: Es sind dies die Kategorien Frauen, Frauen Elite und bei den Männern die Kategorien U17, U19, U23, Elite, Amateure und Master. Die Startenden stammen aus der ganzen Schweiz, wobei auch Fahrerinnen und Fahrer aus grenznahen Gebieten am Rennen teilnehmen können. «Vor drei Jahren war beispielsweise Mauro Schmid siegreich, der im vergangenen Jahr eine Etappe am Giro d'Italia für sich entschieden hat», so Spinnler. Damit alles sauber vonstattengeht, können vor Ort auch mittels Stichproben Doping-Kontrollen von Swiss Olympics durchgeführt werden. Die Veranstalter hoffen, dass die Rennfahrerinnen und -fahrer zahlreich vom Streckenrand angefeuert werden. Eine Festwirtschaft, betrieben durch den Feuerwehrverein Roter Hahn, sorgt auf dem Vorplatz der St. Marienkirche für die entsprechende Verpflegung. Gestartet wird am Morgen mit Kafi und Gipfeli, am Mittag gibt's Bratwürste, Steaks und Salate.
Verkehrsberuhigende Massnahmen als GP-Killer
Im Alter von 14 Jahren ist der heute in Lostorf wohnhafte Simon Spinnler dem Radrennclub Olten beigetreten, der inzwischen den Namen Bike Club Olten trägt.«Ich war lange aktiv tätig und fühlte mich verpflichtet, dem Sport etwas zurückzugeben, nachdem unsere Vorgänger dies über viele Jahre hinweg fantastisch gemacht haben.»
Der GP Olten bleibt auch mit seiner 47. Ausgabe ein Aushängeschild für den Oltner Velosport.«All dies ist notabene nur dank der ehrenamtlichen Arbeit unzähliger Helfenden sowie grosszügiger Sponsoren möglich», weiss Simon Spinnler. Gleichzeitig spricht der OK-Präsident auch allen Anwohnenden seinen Dank dafür aus, dass die Rennen jeweils reibungslos durchgeführt werden können – verknüpft mit der Bitte nicht zu vergessen, die Autos bis 6 Uhr morgens am Renntag von der Strecke umzuparkieren.
Der GP soll auch in den kommenden Jahren einen Akzent gegen die regelmässig als «velounfreundlich» gescholtene Stadt setzen und aufzeigen, dass Olten velomässig durchaus etwas zu bieten hat (was jüngst auch mit der Eröffnung des Pumptracks bekräftigt wurde). Eine Durchführung sei jedoch nur dann weiterhin möglich, wenn auf dem Abschnitt der Reiserstrasse keine verkehrsberuhigenden Massnahmen erfolgen, mahnt der OK-Präsident: «Bereits durch den Barriere-Kasten an der Riggenbachstrasse mussten wir Anpassungen am Kurs vornehmen. Weitere Einschnitte in den Rundkurs würden den Todesstoss für den GP Olten bedeuten.»
Alle Infos zum GP Olten: www.gpolten.ch
Von David Annaheim