Erste BOGG-Elektrobusse präsentiert
Olten Wo sonst nur E-Velos und E-Trottis herumrollen, drehten am vergangenen Samstagnachmittag, 12. November, die neuen BOGG-Elektrobusse des Typs «MAN Lion’s City Bus 12 E» ihre Extrarunden mit einer kleinen Rundfahrt ins Bornfeld-Quartier und retour. Zahlreiche Interessierte wollten sich diese Vorführung nicht entgehen lassen und sich aus erster Hand ein Bild von den Neuanschaffungen des Busbetriebs machen.
Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember werden die insgesamt fünf Busse auf den Linien 503 (Bornfeld – Meierhof) und 509 (Bornfeld – Dulliken Zentrum) unterwegs sein.
Umstellung gesamter Busflotte soll bis 2035 vollzogen sein
Gemäss BOGG-Verwaltungsratspräsident Peter Schafer habe der Verwaltungsrat vor zwei Jahren entschieden, aus Gründen der Nachhaltigkeit, des Klima- und Umweltschutzes keine neuen Diesel- oder Gasbusse mehr anzuschaffen und stattdessen ganz auf die Karte Elektrobusse zu setzen: «Gemäss unserem aktuellen Fahrplan werden im Jahr 2035 nur noch Elektrobusse auf unserem Netz eingesetzt werden.» Weitere Vorteile gegenüber der dieselbetriebenen Busse seien mitunter ein grösserer Wirkungsgrad der Elektromotoren sowie weniger Unterhalt.
Die benötigte Energie der Busse wird in Akkus gespeichert, welche im Dach der Fahrzeuge untergebracht sind und eine Einsatzdauer von 6 bis 8 Jahren haben sollen. «Anschliessend», so Schafer, «können die Akkus weitere 6 bis 8 Jahre bei Fahrzeugen verwendet werden, die nicht im gleichen Ausmasse im Einsatz stehen, etwa auf dem Bau.» Und auch danach sollen die Akkus als Energiespeicher weiterverwendet werden können, ehe sie am Ende der Lebensdauer von 18 bis 24 Jahren zu 99 % recycelt werden.
Zur momentanen Energiekrise hielt der Verwaltungsratspräsident fest, «dass die BOGG diesem Umstand in der mittelfristigen Planung von Fotovoltaikanlagen auf den Dächern der Depotgebäude zu begegnen versucht». Dies alleine reiche jedoch nicht aus; Strom müsse weiterhin zugekauft werden.
Für Oltens Stadtpräsident Thomas Marbet ist es wichtig, dass die an die Stadt angeschlossenen Betriebe wie die BOGG, bei welcher Olten zudem eine grosse Aktionärin sei, zum Erreichen der CO2-Neutralität ihren Beitrag leisten. Marbet habe sich selbst bereits zuvor bei einer Testfahrt einen eigenen, positiven Eindruck von den neuen Bussen verschaffen können. Nur einen Nachteil stellte Marbet mit einem Augenzwinkern fest: «Da die Elektrobusse derart leise unterwegs sind, kann man sich, wenn man zeitlich knapp dran ist, nicht länger am Lärm orientieren und muss fortan pünktlich an der Bushaltestelle stehen.»
David Annaheim