Kunst in Kaffeehaus-Atmosphäre
Entspannen in der «Galerie LaPazgal»
Was entsteht, wenn sich der Betreiber einer Kaffeebar und ein leidenschaftlicher Amateurfotograf zusammentun? Die Antwort darauf ist an der Jurastrasse 17 in Langenthal zu finden.
Langenthal Am 20. Oktober eröffnete Benjamin Engel seine Kaffeebar «La Paz Coffee» an der Jurastrasse 17 in Langenthal. Der Kaffeebarbesitzer bereitet das belebende Getränk jedoch nicht nur zu, sondern betreibt an einem anderen Standort eine eigene Rösterei. Das Besondere an der Kaffeebar ist, dass neben Kaffeespezialitäten und Snacks auch Kunst genossen werden kann. Im hinteren Bereich des Geschäfts befindet sich eine Kunstgalerie ? die «Galerie La Pazgal». Der Langenthaler Peter Matter ist Mieter des Bereichs und versammelte dort eine handvoll Aussteller, welche ihre Werke den interessierten Besuchern präsentieren. Aktuell sind Illustrationen von Milena Lahoda, Angela Ehrsam, Simon Lindegger, David Fankhauser, Keramikobjekte von Céline Moser und Fotografien von Peter Matter selbst zu sehen.
Fotowettbewerb geplant
Peter Matter kennt als ehemaliger Lehrer des Gymnasiums Oberaargau und begeisterter Amateurfotograf die Langenthaler Kunstszene gut, weshalb er schnell einige potenzielle Aussteller für die Galerie anfragen konnte. «Das Ganze ist ein Novum», erklärt er. «Nicht nur die Art der Galerie, sondern auch für mich. Kürzlich hatte ich die Gelegenheit eine Fotoreihe im Schaufester von Bader Büro Design auszustellen. Sonst habe ich noch nie ausgestellt, geschweige denn selbst eine Galerie betreut.» Der Langenthaler sieht das Ganze jedoch als Chance für alle Beteiligten. «Zum einen erhalten so junge Künstler die Gelegenheit ihre Kunst dem Publikum vorzustellen und eventuell auch etwas zu verkaufen. Bei längerem Verweilen in der Galerie bietet sich ein Besuch an der Kaffeebar an, welche Benjamin Engels Team mit viel Liebe atmosphärisch heimelig eingerichtet wurde.» Peter Matter hat noch ein weiteres Projekt in petto. «Ich möchte demnächst einen Fotowettbewerb über Instagram starten ? denn bei einem Blick auf die Plattform fällt auf, wie viele schöne und ästhetische Bilder es gibt. Gerade die Jungen machen alleine mit ihren Smartphones in dieser Hinsicht sehr viel. Ich möchte den Teilnehmenden die Gelegenheit bieten, nicht nur über Social Media, sondern in einer richtigen Galerie auszustellen. Daraus ergeben sich reale soziale Kontakte.»
Begegnungsort
Die Kaffeebar mit der angeschlossenen Galerie und Kinderecke ist aktuell ein sogenanntes «Pop Up»-Geschäft, welches zeitlich begrenzt existiert. «Aktuell sind wir bis Ende Dezember eingemietet», sagt Benjamin Engel. «Wir würden aber sehr gerne weitermachen, sofern sich die Möglichkeit bietet. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sich noch eine weitere Partei mit einem passenden Angebot ? beispielsweise einer Büchertauschbörse ? beteiligt.» Sofern das Kaffee und die Galerie weiterhin bestehen, könnte sich Peter Matter auch vorstellen, die Räumlichkeiten anderen Künstlern als Plattform für Vernissagen zur Verfügung zu stellen. Weiter wäre es geplant, dass alle zwei bis drei Monate ein Künstlerwechsel stattfindet, um das Ganze spannend zu halten. «Die Galerie La Pazgal soll ein Begegnungsort für alle Generationen werden und sie ist etwas ganz Aussergewöhnliches mit ihrer Kaffeehaus-Atmosphäre», schliesst Peter Matter.
Von Jessica Meier