Gemeindepräsidentin Daria Hof im Interview
Mehrere Grossprojekte stehen bevor
«Z Wange blybt me hange», heisst es so schön. Doch was macht Wangen bei Olten denn so attraktiv? Ausserdem: Welches sind die neusten Projekte und wie sieht der Rückblick auf das Jahr 2020 aus? Dies und mehr im Interview mit der Gemeindepräsidentin Daria Hof.
Daria Hof, wie sieht Ihr Rückblick als Gemeindepräsidentin auf das Jahr 2020 und die erstens Monaten des Jahres 2021 aus?
Das Jahr 2020 war stark geprägt von Covid-19 und den damit verbundenen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Viele verweisen an dieser Stelle sicherlich auf all die negativen Auswirkungen, welche die Pandemie mit sich brachte. Ich möchte aber hervorheben, dass wir in dieser nun bereits ein Jahr andauernden Zeit auch viele positive Erlebnisse machen durften. Die Solidarität, zum Beispiel in Form von Unterstützungsangeboten, die Kreativität, zum Beispiel in Form von Oster- oder Weihnachtsaktionen für alle und der Zusammenhalt haben uns durch diese aussergewöhnliche Zeit begleitet. Allen, welche ein persönliche Leid erfahren haben, möchte ich an dieser Stelle mein Bedauern und Mitgefühl bekunden. Trotz Corona blieb die Arbeit nicht liegen. Wangen hat sich intensiv mit dem Städtebaulichen Konzept und der Planung und Eingabe des Projekts zur neuen Personenunterführung ins Agglomerationsprogramm AareLand 4. Generation beschäftigt. So liegt letzteres nun bereit, um an der Gemeindeversammlung im April und der Urnenabstimmung im Juni dem Volk zur Abstimmung vorzulegen. Zu vielen Diskussionen führten die finanziellen Herausforderungen vor welchen Wangen steht. Nebst der Entwicklung der Gemeinde, welche wir vorwärtstreiben möchten für ein modernes Wangen bei Olten, steht auch der weitere notwendige Ausbau der Schulanlagen im Zentrum.
Welche Ereignisse aus dem vergangenen Jahr bleiben für Sie in bester Erinnerung?
Die spürbare Solidarität in der Bevölkerung. Viele Menschen sind aufeinander zugegangen und haben sich gegenseitig unterstützt. Die andere Art, die Zeit zu nutzen. Aufgrund dessen, dass viele Einrichtungen geschlossen waren, nutzte man die Zeit anders. Ich persönlich habe mit meiner Familie zusammen sehr viele neue Spiele gelernt und gespielt, viel gekocht oder gebacken, wieder einmal Briefe und Karten geschrieben und Freundschaften digital gepflegt.
Welche Projekte stehen für die kommenden Monate an?
Primär stehen die Wahlen vor der Tür, welche uns allen eine spannende Zeit bescheren werden. Immerhin sind zwei Sitze im Gemeinderat frei geworden und fünf müssen verteidigt werden. Der Gemeinderat präsentiert im April/Juni das Projekt der neuen Personenunterführung und ist mit der Schulraumplanung Hinterbüel, der Planung des Dorfzentrums in der Danzmatt und der Ortsplanungsrevision an drei Grossprojekten am Arbeiten.
Derzeit wird viel in Wangen gebaut. Was macht die Gemeinde in Ihren Augen attraktiv?
Wangen deckt mit Ausnahme des Sekundarschulniveaus P alle schulischen Angebote ab, ist aufgrund der Nähe zu Olten eine attraktive Agglomerationsgemeinde, welche bestens durch ÖV, Velorouten und MIV erschlossen ist und bietet mit dem Rumpel, Homberg, Born und dem renaturierten Abschnitt der Dünnern ein vielseitiges Naherholungsgebiet. Mit ca. 40 Vereinen und einer aktiven Kultur Wangen-Gruppe wird für die Freizeit- und Kulturgestaltung vieles geboten. Seit einiger Zeit kann dank der SternenKita auch das familienergänzende Betreuungsangebot abgedeckt werden und viele Neubauten sind barrierefrei ausgestaltet, sodass das Wohnen im Alter attraktiv bleibt. Schliesslich bietet Wangen dank einigen engagierten Gewerbetrieben attraktive Arbeitsplätze. Und: Obwohl wir eine Agglomerationsgemeinde und am Wachsen sind, bleiben wir ein Dorf. Man kennt sich und man grüsst sich immer noch. Das schätze ich sehr.
Was für ein Fazit ziehen Sie zu Ihren ersten vier Jahren als Gemeindepräsidentin?
Es war eine intensive, lehrreiche und sehr spannende Zeit. Ich durfte viele spannende Projekte begleiten, konnte in vielen interessanten Gruppen mitwirken und dadurch tolle Menschen kennen lernen. Die Aufgaben sind vielseitig, herausfordernd und es öffnen sich einem fast täglich neue Bereiche, in welchen man lernen und sich auch persönlich entwickeln kann. Viele Projekte, welche wir angestossen haben, schliessen in den nächsten vier Jahren ab. Entsprechend würde ich mich freuen, wenn ich diese weiterhin begleiten und daran mitarbeiten darf.
Gibt es Ideen, Wangen wieder mehr aufleben zu lassen? Früher fanden bedeutend mehr Feste und Veranstaltungen statt. (Unabhängig von Corona)
Die Planung des Dorfzentrums stellt unter anderem auch die Möglichkeiten, Veranstaltungen abzuhalten, in den Fokus. Entsprechend ist im städtebaulichen Konzept festgehalten, den Raum öffentlich nutzbar zu machen und Begegnungszonen einzurichten, Plätze zu schaffen, wo Vereins- und Kulturleben stattfinden kann und Vorrichtungen vorzunehmen, damit auch die nötige Infrastruktur dazu besteht.
Sie haben das letzte Wort.
Mein Ziel war es immer und ist es immer noch, Wangen bei Olten aktiv mitzugestalten, einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten. Mit meinem Amt wurde mir die höchste Ehre dazu erteilt, wofür ich dankbar bin. Ich erachte es als wichtig, dass man vorwärtsgeht und sich weiterentwickelt und dazu möchte ich auch weiterhin meinen Beitrag leisten.