Jan Hinder
Der Kestenholzer schafft in der Robotik von Grund auf Neues
Bild: z.V.g.
Claudia Haller ist freiwillige Helferin für die Stiftung pro pallium.
Die Stiftung pro pallium unterstützt Familien mit schwerkranken Kindern. Dieser Aufgabe hat sich auch Claudia Haller (49) aus Neuendorf angenommen. Die vierfache Mutter schildert ihre Arbeit mit einem todkranken Kind.
Neuendorf Die freiwilligen Helfer von pro pallium haben es sich zur Aufgabe gemacht, Familien mit schwer erkrankten Kindern zur Seite zu stehen und diese zu entlasten. Die Stiftung hat ihren Hauptsitz in Olten und hilft betroffenen Familien, den täglichen Alltag zu meistern. Claudia Haller aus Neuendorf hat sich vor einem Dreivierteljahr für die Stelle beworben und wurde einer Familie mit zwei Mädchen zugeteilt, welche beide an einer genetisch bedingten Stoffwechselkrankheit leiden.
Ich war im Internet auf der Suche nach einer freiwilligen Arbeit und bin auf die Stiftung gestossen. Die Art der Familienbetreuung hat mich von Anfang an interessiert, obwohl ich keine Ausbildung in diesem Bereich habe. Trotz anfänglichen Bedenken, ob ich für so schwierige Situationen die Richtige bin, habe ich Kontakt aufgenommen und durfte meine Bewerbung schicken.
Genau. Ich habe nach der Zusage eine Schulung über die Grundlagen der Betreuung absolviert. Anschliessend bekam ich den Vorschlag, die Familie mit zwei Kindern, zwei und vier Jahre alt, kennenzulernen. Die Chemie hat von Anfang an gestimmt, was die Grundlage für richtige Kommunikation und Verantwortung ist. Ich besuche die Familie einmal in der Woche, meistens am Mittwoch.
Das ältere der Mädchen kann durch seine Krankheit nicht alleine essen, laufen oder sprechen. Auch das jüngere ist von der Krankheit betroffen; allerdings hat dieses durch die frühzeitige Diagnose eine bessere Prognose erhalten. Ich verbringe Zeit mit den Kindern, spiele und esse mit ihnen, um die Eltern zu entlasten. Für die Eltern ist es wertvolle Zeit, in der sie ihre Arbeiten erledigen können.
Ich habe das Glück, dass ich nach der Arbeit zu meiner gesunden Familie zurückkehren kann; diese Eltern werden das nie können. Ich denke sehr viel an die Familie und finde es bewundernswert, wie sich die Eltern in dieser schweren Lebenssituation organisieren. Zu den Mädchen ist eine enge Bindung entstanden, sie sind mir ans Herz gewachsen. In so einer Lebenssituation ist es wichtig, vor allem auch für die Familie, nicht ständig an die Zukunft zu denken, sondern die Gegenwart zusammen zu geniessen. Gerade bei der Arbeit mit schwer kranken Kindern sollte man sich im Klaren sein, dass diese auch emotional belastend sein kann. Ich versuche jetzt das Beste zu tun, um der Familie eine gewisse Last von den Schultern zu nehmen. Bei pro pallium ist der Austausch mit anderen Helfern und Helferinnen sehr wertvoll.
Gibt Ihnen diese Arbeit auch etwas zurück?
Auf jeden Fall. Ich habe eine Freiwilligenarbeit gesucht, weil es uns so gut geht und weil ich der Gesellschaft etwas zurückgeben und mich engagieren möchte. Für meine Unterstützung bekomme ich von den Eltern das zwanzigfache an Dankbarkeit zurück. Das gibt mir ein gutes Gefühl.
Céline Bader
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